Was gibt’s eigentlich Neues auf den Nadeln?

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Beim Scrollen durch meinen Blog, musste ich feststellen, dass ich in letzter Zeit doch nur sehr wenig darüber geschrieben habe, welche Strickprojekte ich aktuell angenadelt habe oder wie der Fortschritt bei älteren Projekten so aussieht. Stattdessen habe ich jede Menge Bücher empfohlen – was auch sehr viel Spaß macht, da ich im Moment doch recht viel lese – aber heute ist es so düster draußen und kalt, dass mir der Sinn eher nach warmer Wolle steht. Deswegen hier eine kleine Übersicht über meine aktuellen Strickprojekte:

Projekt 1: Ein neues Tuch „Gegen Wind und Wetter“ muss her

Wolle von „Wollium“

Dazu kam es eigentlich ziemlich spontan, weil ich zufällig – ein paar Stunden nachdem ich ihren Newsletter gelesen hatte – bei Uschis Strickstube vorbeifuhr und neugierig auf die neuen Farbverlaufsgarne war. Als ich eins in tiefrot und schwarz in der Hand hatte, konnte ich es nicht stehen lassen, sondern musste die Wolle direkt mitnehmen. Kaum zuhause durchsuchte ich dann meine Lace-Bücher und wurde schließlich fündig. Den Namen der Anleitung „Gegen Wind und Wetter“ fand ich doch sehr passend und jedes Mal wenn ich an dem Tuch stricke und es um ein paar Reihen wächst, freue ich mich schon drauf, wenn es schließlich fertig sein wird und ich mich damit gut vor Wind, Regen und Kälte schützen kann!

So sieht die Wolle von „Wollium“ erstmal verstrickt aus

Ich bin schon sehr gespannt, wie sich der Farbverlauf entwickeln wird – noch sieht man davon nämlich noch nicht sehr viel. Ich stricke nämlich immer nach an der ersten Farbe (schwarz), aber ich denke der erste Wechsel wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Projekt 2: Ein Paar Lieblingsstulpen für meinen Schatz

Ein weiteres Foto der kaffeebraunen Handstulpen

Ich habe schon viele Handstulpen gestrickt und es macht mir auch jedes Mal aufs Neue Spaß. Dieses Mal sollen es ein Paar Stulpen für meinen Schatz werden aus guter und warmer Merinowolle. Am Liebsten nehme ich dafür ja die Merinowolle von Dornröschen mit 100% Merinowolle. Aber weil die Stulpen relativ eilig sind und ich in meinem zweitliebsten Wollladen über ein Knäuel „Regia Extra-Twist-Merino“ in kaffeebraun mit 75% Merinowolle gestolpert bin, gibt es dieses Mal eben keine Stulpen aus Dornröschenwolle. Dafür stricke ich aber wie gewohnt nach meiner Anleitung für „Lieblingsstulpen“ (die hoffentlich auch noch irgendwann ihren Weg hier auf meinen Blog finden wird).
Bisher habe ich eine Stulpe fertig und die andere wird entweder heute oder morgen dann angenadelt.

Weitere Projekte:

ZiggZaggSocks2

Vor einiger Zeit habe ich hier ja schon mal zwei Socken-Projekte gepostet: Die „Sockengerippe-Socken“ und die „Zigzagular-Socken“. Bei den Socken bin ich auch ein bisschen weiter gekommen: Die erste Zigzagularsocke ist mittlerweile fertig, aber die zweite weigert sich vehement dagegen, angenadelt zu werden.
Bei dem Sockengerippe sieht es ähnlich aus. Socke eins war fertig und ich habe sie meinem Schwager mal zur Anprobe geschickt. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass sie viel zu eng sind. Jetzt liegt das eine Sockengerippe fertig gestrickt im Korb und das andere angenadelt daneben und warten nur darauf, aufgeribbelt und neu gestrickt zu werden, aber leider fehlte mir dazu bisher die Muse…

Darüberhinaus hatte ich die letzten Wochen aber noch ein ganz anderes Projekt: eine Häkelarbeit. Aber davon schreibe ich beim nächsten Mal.

Jetzt wünsche ich euch allen aber noch einen schönen Nachmittag mit ein paar ruhigen Minuten zum Stricken oder Lesen.

Rezension: „Die Königin der Schatten“

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Und wieder ein Buch, das schon lange auf meinem Stapel zu lesender Bücher liegt. Aber ich bin guter Dinge, dass ich in diesen Semesterferien endlich mal etwas von dem Stapel weggelesen bekomme – die ersten drei Bücher sind bereits geschafft und der Urlaub kommt ja erst noch…

Zum Inhalt:

Cover des Buches "Die Königin der Schatten" von Erika Johansen
© Heyne / Verlagsgruppe Random House http://www.randomhouse.de

Die junge Kelsea ist behütet und fernab jedweder Zivilisation aufgewachsen. Die einzigen Menschen mit denen sie Kontakt hatte, waren ihr Zieheltern Carlin und Barty, mit denen sie in einer kleinen Hütte tief im Wald wohnte. Kurz nach Kelseas neunzehntem Geburtstag kommen schließlich die Wachmänner, um sie in die Hauptstadt Neulondon zu bringen, damit Kelsea ihr Erbe als Königin des Reiches Tearling antritt. Doch schon während der beschwerlichen Reise werden Kelsea und die Männer gejagt und angegriffen. Kelsea begreift schnell, dass ihr Leben von nun an für immer anders, für immer in Gefahr sein wird. Denn nicht nur die sagenumwobene rote Königin des Nachbarkönigreichs Mortmesne trachtet ihr nach dem Leben, sondern auch ihr eigener Onkel, der Bruder ihrer Mutter und aktueller Regent von Tearling, will sie tot sehen.

Auf ihrer gefährlichen Reise in die Hauptstadt muss Kelsea feststellen, dass es um ihr Königreich nicht sonderlich gut steht. Es gibt Sklaverei, die Bauern leiden Not und das Mortabkommen, das ihre Mutter einst geschlossen hatte, fordert immer noch einen unaussprechlichen Preis. Doch Kelsea hat mehr Rückgrat als ihre tote Mutter und so stellt sie sich den Herausforderungen ihrer Regentschaft. Dabei macht sie sich mehr als nur einen neuen Feind und muss dadurch noch wachsamer sein, als zuvor. Die Adeligen schmieden heimliche Ränke gegen die Königin, ein Krieg scheint unausweichlich, doch die schlimmste Herausforderung kommt aus einer vollkommen unerwarteten Richtung.

Mein Leseerlebnis:

Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich darauf einzulassen, dass ich nicht alles sofort weiß und ebenso wie Kelsea erst nach und nach entdecke, was in der Vergangenheit alles passiert ist. „Die Königin der Schatten“ spielt ähnlich wie Terry Brooks‘ „Shannara“-Bücher in einer postapokalyptischen Welt, in der alle Technik verschwunden ist, es dafür aber Magie gibt. Sehr gut gefallen haben mir die verschiedenen literarischen Anspielungen auf heutige belletristische Literatur die mir die postapokalyptische Welt wenigstens etwas näher gebracht haben.

Die Hauptperson Kelsea war für meinen Geschmack etwas zu durchsichtig, aber ich hoffe, das wird sich im Laufe der Folgebände noch ändern. Besonders gut haben mir hingegen einige der anderen Charaktere gefallen. Sei es der undurchsichtige Kommandeur der Königinnenwache Mace, der sympathische aber lebensgefährliche Bösewicht „der Fetch“ über den man außer seinem Namen nichts weiß oder Schatzmeister Arliss, der nebenbei noch Buchmacher und Schwarzmarkthändler ist – sie alle fand ich großartig und bin sehr gespannt darauf, was ich noch über sie erfahren werde, den auch ihre Geheimnisse wurden längst nicht alle gelüftet.

Insgesamt passiert für die 540 Seiten relativ wenig und es bleiben für meinen Geschmack zu viele Fragen unbeantwortet. Besonders gewurmt hat mich, dass auf den letzten 50 Seiten noch einige überraschende Wendungen vorkamen, die Antworten auf unbeantwortete Fragen noch interessanter und wichtiger machten – allerdings bekommt man sie nicht, sondern muss dafür die Folgebände lesen. Sehr schade, denn die Geschichte hatte zwischendurch ihr Längen und  ich bin auf den zweiten Teil jetzt nicht so heiß, dass ich ihn sofort lesen muss. Ich werde ihn zwar bestimmt noch lesen, weil die Geschichte für meinen Geschmack zu viele Fragen unbeantwortet gelassen hat und mir der Schreibstil sowie die fiktive Welt von Tearling, Mortmesne und co sehr gut gefallen hat. Allerdings kann das noch ein bisschen dauern.

Meine Empfehlung:

„Die Königin der Schatten“ ist eine spannende Geschichte für alle Fans von Terry Brooks „Shannara“- und Terry Goodkinds „Schwert der Wahrheit“-Bücher. Generell sollte man für das Buch ein geduldiger Leser sein, weil man doch relativ lange braucht, um die Welt zu durchschauen und man bei vielen Dingen lange (teilweise wie erwähnt sogar das gesamte Buch über) im Ungewissen gelassen wird.

Bibliographische Daten:

Titel: Die Königin der Schatten
Autorin: Erika Johansen
Seiten: 543
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-31586-0
Preis HC: 14,99€ /Preis Ebook: 11,99€
Erscheinungsjahr: 06/2015