Ein kurzweiliger Jugendroman, der sich auf sehr charmante und witzige Art mit dem Thema Liebe beschäftigt, ohne dabei kitschig zu sein.
Zum Inhalt:

Moya und ihre beste Freundin Lena haben ihr Abi frisch in der Tasche und versuchen nun, so viel Geld wie möglich für ihr geplantes Work-and-Travel-Jahr zu verdienen. Mit dem Ziel fest vor Augen, nehmen die beiden die schrecklichsten Jobs an: Sie putzen zum Beispiel widerlich verdreckte Toiletten. Moya wird sogar von Lena zu einem wissenschaftlichen Experiment angemeldet, in dem die Liebe untersucht werden soll. Moya die selbst nicht an die große Liebe glaubt und überaus analytisch ist, nimmt an dem Experiment teil, muss dann jedoch nachträglich feststellen, dass das Experiment nur eine Reality-TV-Show ist. Als Moya dann auch noch in die zweite Runde des „Experiments“ kommt, werden die Turbulenzen unausweichlich. Denn tagtäglich mit der Liebe konfrontiert, stellt sich Moya schließlich die Frage, ob die Liebe nicht vielleicht doch existiert…
Mein Leseerlebnis:
Ich bin – wie ihr noch merken werdet – eine totale „Coverkäuferin“. Ich sehe ein Buch, finde das Cover toll, lese kurz hinten drauf, worum es geht und zack nehme ich das Buch mit. So ging es mir auch wieder bei „Wolke 7 ist auch nur Nebel“. Ein frisches Cover, ein vielversprechender Titel und ein interessanter Text auf dem Buchrücken und schon bin ich schwach geworden. Zum Glück war dies nochmal ein Coverkauf, der sich echt gelohnt hat. Die Geschichte verlief zwar anders, als ich es erwartet hatte, aber genau das gefällt mir besonders gut an diesem Buch.
Moyas analytische Art hat mich sehr amüsiert und sie mir sehr sympatisch gemacht. Innerlich gejubelt habe ich aber vor allem bei den Harry-Potter-Anspielungen, die im Buch gemacht wurden (ein seltsamer kleiner Hund namens Dobby? GROSSARTIG!).
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte nicht nur aus Moyas Perspektive geschrieben wurde. Neben ihrer besten Freundin Lena kommt zum Beispiel auch der Kameramann Luke zu Wort. Darüberhinaus gibt es nicht nur die erzählenden Passagen, sondern auch Briefe, Telefonate und Trailer, die wiedergegeben werden. Durch diese Abwechslung wurde mir beim Lesen nie langweilig. Es hat mich sogar noch neugieriger werden lassen, wohin die Geschichte mich wohl führt.
Am Ende habe ich unglaublich mit Moya mitgefiebert: Findet sie die wahre Liebe oder verhindert ihre analytische Denkweise dies? Auf das Ergebnis hatte ich zwar gehofft, aber sicher, dass es so kommen würde, war ich mir nicht.
Sehr interessant fand ich auch, dass die Autorin auf subtile Weise kritisch mit dem Thema Fernsehen und Scripted-Reality-Shows umgeht. So werden die Teilnehmer des „wissenschaftlichen Experiments“ zum Beispiel gar nicht richtig darüber aufgeklärt, dass sie in Wahrheit eigentlich an einer Scripted-Reality-Show teilnehmen und was für Folgen sich daraus ergeben. Ich war immer wieder erschüttert, wie sehr Moya und die anderen durch das Produktionsteam manipuliert wurden. Primär aber vermutlich deshalb, weil ich vermute, dass es in der Wirklichkeit sehr ähnlich zugeht.
Meine Empfehlung:
„Wolke 7 ist auch nur Nebel“ ist ein tolles Buch für Jugendliche ab 14 und alle, die jung geblieben sind. Es bietet alles, was das Herz begehrt: Romantik, ein bisschen Herzschmerz und jede Menge witzige Situationen.
Kurzweilig, witzig und ein tolles Ende!
Bibliographische Daten:
Titel: Wolke 7 ist auch nur Nebel – Moyas Liebesexperiment
Autorin: Mara Andeck
Seiten: 348
Verlag: ONE
ISBN: 978-3-8466-0021-4
Preis HC: 14,99€ /Preis Ebook: 11,99€
Erscheinungsjahr: 03/2016