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„Fangirl“ war ein Spontankauf bei meinem letzten Besuch in meiner Lieblingsbuchhandlung. Das auf den ersten Blick eher unscheinbare Cover und die Autorin haben mich irgendwie angesprochen. – Den Vorgänger „Eleanor und Park“ habe ich leider bisher noch nicht gelesen, aber nach „Fangirl“ habe ich es fest vor, weil mir die Geschichte und der Schreibstil einfach super gefallen haben!
Zum Inhalt:
Cather und Wren sind Zwillinge. Sie haben ihren Highschool-Abschluss in der Tasche und gehen nun auf das College. Das erste Mal, dass sie nicht mehr zuhause wohnen, das erste Mal, dass sie ihren Vater alleine lassen und das erste Mal, dass die beiden nicht mehr zusammen wohnen. Sie besuchen zwar dasselbe College, aber Wren hat beschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen. Deshalb will sie lieber nicht mit Cather zusammenwohnen, sondern mit einem anderen, einem fremden Mädchen. Cather ist von der Aussicht ebenfalls mit einer Wildfremden zusammen wohnen zu müssen nicht besonders begeistert. Aber trotzdem nimmt sie das Abenteuer College in Angriff. Dabei darf natürlich ihr Laptop nicht fehlen, um weiter an ihren Fanfiction-Geschichten schreiben zu können. Genauso wenig wie ihre Simon-Snow-Poster.
Ihre Mitbewohnerin Reagan ist ihr gegenüber anfangs recht kratzbürstig, nach einiger Zeit raufen sich die beiden aber zusammen. Woran Cath sich aber nicht so richtig gewöhnen kann, ist Reagans bester Freund Levi, der die Hälfte der Zeit in Reagans und Caths Zimmer verbringt – unabhängig davon, ob Reagan da ist oder nicht. Je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto netter findet sie ihn. Gleichzeitig ist da aber auch noch Nick, der Junge aus dem „Kreatives Schreiben“-Kurs. Mit ihm trifft sich Cath immer, um an einer gemeinsamen Geschichte zu schreiben. Eigentlich wollte sie am College überhaupt keine Freundschaften schließen – geschweige denn, Jungs kennen lernen. Sie wollte einfach ihre Kurse besuchen und an ihrer Fanfiction weiterarbeiten. Die beiden interessieren sie mit der Zeit aber immer mehr. Ob die beiden sich auch für sie interessieren? Und ob Cath ihr eigenes Happyend finden wird?
Mein Leseerlebnis:
Ich bin an das Buch eigentlich mit sehr wenig Erwartungen rangegangen. Ich wollte mich einfach überraschen lassen und muss sagen, die Geschichte hat mich von den Füßen gerissen. Sie ist großartig! Ich konnte mich sehr mit Cath identifizieren, weil sie so unglaublich schüchtern ist und eigentlich nur ihr eigenes Ding durchziehen wollte, ihr das Leben dann aber einfach dazwischen kommt. Auch die Tatsache, dass sie Fanfiction schreibt, ist mir sehr sympathisch. Ich habe selbst auch zuerst Fanfiction geschrieben. Auch die Probleme beim Umstieg von Fanfiction auf eigene Geschichten konnte ich nur zu gut nachvollziehen und habe deshalb mit Cath mitgefiebert.
Was mich die ganze Zeit etwas irritiert hat, war die Tatsache, dass ich mir anfangs nicht sicher war, ob es die Simon Snow Bücher, über die die ganze Zeit geredet wird, wirklich gibt oder nicht. Nach einiger Recherche habe ich dann herausgefunden, dass es die Bücher nicht gibt. Viele vermuten, dass es sich dabei um eine Anlehnung an die Harry Potter Bücher handelt. Zwischen den einzelnen Kapiteln waren immer Ausschnitte aus den fiktiven Simon Snow Büchern und Caths Fanfiction eingestreut. Diese Schnipsel haben mich so neugierig auf die Welt von Simon Snow gemacht, dass ich etwas traurig bin, dass es die Bücher nicht gibt. Rainbow Rowell hat zwar selbst ein Simon Snow Buch geschrieben, aber ich habe noch keine Zeit gefunden, es zu lesen. Daher weiß ich nicht, ob diese Geschichte der Fanfiction von Cather entspricht oder einem der fiktiven Simon Snow Bücher. Ich denke aber, dass ich das Buch über Simon Snow irgendwann auch noch lesen werde.
Besonders gefallen haben mir die vielen unterschiedlichen Charaktere in „Fangirl“, die die Geschichte so unglaublich interessant gemacht haben. Jeder hat seine eigene Geschichte, die nach und nach ans Licht kommt und mich als Leserin einfach total gefesselt hat.
Rainbow Rowell hat auch die Beziehung zwischen Cath und ihrer Zwillingsschwester Wren sehr gut beschrieben. Dadurch dass ich selbst drei ältere Schwestern habe, weiß ich nur zu gut, wie Schwestern aufeinander aufpassen, auch wenn die andere es vielleicht gar nicht möchte. Mich hat aber nicht nur fasziniert, wie die Beziehung zwischen den Schwestern beschrieben wird, sondern auch die restliche Familie. Wie alle – egal wie weit sie auch voneinander entfernt sein mögen – aufeinander aufpassen, sich umeinander kümmern und stets zusammenhalten, egal womit das Leben um die Ecke kommt.
Meine Empfehlung:
„Fangirl“ ist eine Geschichte für alle Mädchen und Frauen ab 13 Jahren, die Bücher und Geschichten genauso lieben wie Cath. Die Liebe zu Büchern und ihren Geschichten ist so spürbar und warmherzig, dass jedem Bücherfreund das Herz aufgeht.
„Fangirl“ ist ein Buch, dass ich definitiv mehr als nur einmal lesen werde und daher hat sich es für mich definitiv gelohnt, das Buch mit dem festen Einband zu kaufen.
Bibliographische Daten:
Titel: Fangirl
Autorin: Rainbow Rowell
Seiten: 480
Verlag: Hanser
ISBN: 978-3-446-25700-9
Preis HC: 18,00€ / Preis Ebook: 13,99€
Erscheinungsjahr: 07/2017