Rezension: „Stell dir vor, dass ich dich liebe“

Cover des Buches "Stell dir vor, dass ich dich liebe" von Jennifer Niven
© Fischer http://www.fischerverlage.de
[Werbung, unbeauftragt und unbezahlt]
Ich war auf der Suche nach etwas Neuem zu lesen, weil mich einfach wieder kein Buch fesseln konnte. Darum bin ich mit meinem Tolino in der Onleihe gesurft, aber auch da hat mich nichts so richtig begeistern können. Trotzdem habe ich zwei Bücher ausgeliehen. Als ich dann auf der Startseite meines Readers war, lachte mich im unteren Drittel der Startseite auf einmal dieses Buch im Shop an und ich war sofort Feuer und Flamme! Ich erkannte die Machart des Covers sofort – ähnelt es dem von „All die verdammt perfekten Tage“ doch ungemein (zumindest in den Graustufen, die der Tolino anzeigt. Im Buchladen habe ich jedoch ziemlich lange suchen müssen, weil ich davon ausging, dass das Cover ebenfalls blau sei…).

Ich habe mir also schnell die Leseprobe runtergeladen und verschlungen. Dieser kleine Ausschnitt hat mich dann direkt so heiß gemacht, dass ich mir das Buch sofort als Ebook herunter geladen habe! Trotz Semesterende konnte ich kaum aufhören zu lesen und kann euch nur sagen: „Stell dir vor, dass ich die liebe“ ist ganz anders als ich erwartet habe, aber mein absolutes Lieblingsbuch diesen Sommer!

Zum Inhalt:

Libby Strout war der dickste Teenager der USA. Sie war so dick, dass sie weder das Haus noch das Bett verlassen konnte und schließlich mit einem Kran aus ihrem Haus befreit und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Seitdem hat Libby sehr viel abgenommen – auch wenn sie noch einen langen Weg vor sich hat – und beginnt das Leben wieder zu genießen. Sie geht sogar wieder in eine normale Highschool und findet dort Freunde. Sie stößt aber auch auf viel Ablehnung und Hohn. Durch einen demütigenden Zwischenfall an ihrem ersten Tag zurück an der Schule, lernt sie Jack Masselin kennen, der unter Gesichtsblindheit leidet und selbst seine Familie nicht erkennen kann. Jeder Tag in der Schule ist für ihn wie ein Spießrutenlauf. Nur gut, dass er Strategien entwickelt hat, um seine Probleme so gut es geht, zu umgehen. So versteckt er seine Gesichtsblindheit hinter einen undurchlässigen, harten Schale.

Durch den Vorfall an Libbys erstem Schultag, müssen die beiden jedoch mehr Zeit miteinander verbringen. Schon bald kann Libby hinter Jacks Fassade blicken und lernt den echten Jack kennen, der Jack, der eigentlich gar kein Großkotz ist, sondern nett und oftmals unsicher. Die beiden helfen einander bei ihren Problemen und Ängsten – und davon haben beide mehr als genug. Dabei kommen sich die beiden immer näher, aber hat ihre Freundschaft eine Chance? Und besteht vielleicht sogar die Möglichkeit, dass aus dieser Freundschaft mehr werde könnte?

Mein Leseerlebnis:

Ich habe es sehr genossen, „Stell dir vor, dass ich dich liebe zu lesen“. Es ist mal wieder so großartig und mitreißend geschrieben, wie der letzte Roman von Jennifer Niven auch.

Ich habe mit Libby und Jack mitgefiebert und so sehr gehofft, dass sie alle Widrigkeiten beseitigen können. Die beiden sind so unglaublich vielschichtig, dass man immer wieder neue Dinge an ihnen entdecken kann. Das hat mich besonders begeistert, weil es einfach nicht langweilig wurde mit den beiden und sie mich immer wieder aufs Neue überrascht haben. Nur leider war das Buch dann vor lauter Lesefreude viel zu schnell ausgelesen…

Es hat mir auch sehr sehr gut gefallen, dass die beiden, obwohl sie hinter die Fassade des jeweils anderen schauen konnten, immer noch Geheimnisse vor einander hatten (ich denke dabei an ein ganz bestimmtes, aber das verrate ich euch hier natürlich nicht. Dafür müsst ihr das Buch schon selber lesen).

Ich war in der Mitte des Buches nur etwas enttäuscht vom Lektorat. Die Geschichte und auch die Übersetzung gefallen mir sehr sehr gut, aber es ärgert mich immer wieder, wie sehr Rechtschreibung, Tippfehler und ähnliches mittlerweile beim Lektorieren vernachlässigt werden. Im ersten Teil des Buches waren sehr sehr wenig Fehler, was mich echt gefreut hat. Aber dann, so ab der Hälfte, haben sich doch einige gehäuft und das hat mich dann doch schwer geärgert. Ich kann mir gut vorstellen, dass es im Verlag echt viel zu tun gibt und dass einem auch mal ein Tippfehler durchgehen kann – passiert mir ja auch öfters mal. Aber in den letzten Jahren habe ich leider immer mehr Fehler in Büchern gefunden und ärger mich darüber, weil ich das Gefühl habe, dass das früher nicht so war. Aber wie seht ihr das? Fallen euch Fehler in den Büchern, die ihr lest, auf? Und wenn ja, ärgert euch das auch so sehr wie mich? Oder sollte ich mich besser abregen und das ganze auf eine Überempfindlichkeit wegen meines Studiums schieben?

Glücklicherweise gab sich das Ganze dann aber auch wieder, sodass ich das letzte Drittel des Buches wieder ganz entspannt lesen konnte!

Meine Empfehlung:

„Stell dir vor, dass ich dich liebe“ eignet sich dadurch, dass es abwechseln aus der Sicht von Libby und Jack geschrieben ist,  für alle ab 16 Jahren. Es ist eine leichte, romantische, aber dabei überhaupt nicht kitschige Liebesgeschichte mit sehr vielschichtigen Charakteren. Sie eignet sich einfach ganz hervorragend dafür, abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen.

Das Buch hat mich so wahnsinnig begeistert, dass ich es euch allen wirklich nur ans Herz legen kann!

Bibliographische Daten:

Titel: Stell dir vor, dass ich dich liebe
Autorin: Jennifer Niven
Seiten: 464
Verlag: Fischer
ISBN: 9783737355100
Preis TB: 14,99€ / Preis Ebook: 12,99€
Erscheinungsjahr: 06/2017