Mir ist Anfang des Monats beim Aufräumen mit Erschrecken aufgefallen, wie viele unfertige Strickprojekte in unserer Wohnung rumfliegen. Das hat mich so sehr genervt, dass ich beschlossen habe, wenigstens einen Teil der Projekte fertig zu stricken, bevor ich wieder zig neue anfange. Es ist mir sogar schon gelungen, zwei Langzeitprojekte fertigzustellen!
Projekt 1: Yogasocken

Meine älteste Schwester hat mich schon vor einiger Zeit damit beauftragt, ihr mal ein Paar Yogasocken zu stricken. Irgendwie waren aber immer andere Socken dazwischen gekommen. Im Sommer, wenn kaum jemand Socken haben will, hatte ich dann endlich Zeit mich an das Projekt Yogasocken zu setzen. Die erste war auch ruckzuck fertig. – Kein Wunder, bei Yogasocken braucht man schließlich weder eine Ferse noch den kompletten Fuß zu stricken.
Bevor ich die zweite Socke annadeln wollte, war es mir aber wichtig, dass meine Schwester die fertige Socke wenigstens einmal anprobiert. Es war schließlich meine erste Yogasocke – und weil meine Schwester kleinere Füße hat als ich, konnte ich selber die Socke nicht anprobieren, um zu sehen, ob genug Platz an der Ferse ist. Darum habe ich die Socke zusammen mit zwei Dvds per Post an meine Schwester geschickt. Das war allerdings eine schlechte Idee: Das Päckchen hat sage und schreibe 14 Tage gebraucht, bis es bei meiner Schwester angekommen ist und ich dachte schon, es wäre ganz verschollen gegangen. Als wir schon nicht mehr daran glaubten, kam das Päckchen dann aber doch noch bei ihr an. Und zu meinem Glück passte die Socke wie angegossen.
Bevor ich die zweite Socke dann aber annadeln konnte, musste die erste Socke ihren Weg wieder zu mir finden, damit ich auch mit derselben Farbe anfangen konnte und die Muster der beiden Socken nicht vollkommen von einander abweichen. Die Socke hat ihren Weg wieder zu mir zurück gefunden und ich habe diesen Monat dann schnell die zweite dazugestrickt. Die Socken warten jetzt nur noch darauf, dass ich meine Schwester wiedersehe und ihr die Socken gebe. Denn nochmal will ich die Socken nicht mit der Post schicken.
Für den ersten Versuch, Yogasocken zu stricken sind sie mir gar nicht mal so schlecht gelungen, aber ich will noch ein paar Dinge verbessern – beim nächsten Paar. Und wenn die mir gefallen, werde ich vielleicht auch mal eine richtige Anleitung schreiben und nicht jedes Mal aufs Neue improvisieren.
Projekt 2: Lange Stulpen
Ich liebe Handstulpen, wie euch sicher schon aufgefallen ist. Ich trage sie unheimlich gern, weil sie die Hände warm halten, ohne dabei sehr einzuschränken, wie es bei Handschuhen oftmals der Fall ist. Stulpen sind auch immer ein schönes kleines Geschenk, das man zum Geburtstag verschenken oder zu sonstigen Anlässen mitnehmen kann. Außerdem macht mir auch das Stricken von Stulpen viel Spaß, weil sie schnell wachsen und auch relativ schnell fertiggestellt sind.

Dieses Mal wollte ich aber etwas anders machen. Ich wollte Stulpen machen, die nur ein Daumenloch haben und nicht noch einen kleinen Daumen angestrickt haben. Weil die Stulpen dann aber anders sitzen, mussten ich die Handflächen etwas länger stricken. Deshalb sind die Stulpen etwas anders als die, die ich bisher gestrickt habe. Sie sind insgesamt etwas länger, sodass ich auch hier bei den nächsten Stulpen nochmal nachbessern muss.
Aber auch so finde ich, dass die Stulpen wieder unglaublich schön geworden sind. Wie fast immer habe ich 100%-Merinowolle von Dornröschen-Wolle genommen – diesmal in der drunter und drüber Färbung „Wein“. Ich konnte erst während des Strickens richtig sehen, wie toll der Farbverlauf ist. – Ich hatte am Anfang schon Sorge, dass die Stulpen schlicht einfarbig sein würden, aber das war ganz umsonst.
Die Stulpen wandern jetzt erstmal in eine Schublade und warten dort auf ihre/n neue/n Besitzer/in – mal sehen, wer es wird.
Was sonst noch so in der Wohnung rumfliegt
Natürlich waren das nicht alle Projekte, die hier ihr unvollendetes Dasein fristen. Da ist noch eine einzelne Socke in Größe 42/43 für meinen Schwager, die auf ihr Gegenstück wartet. Dann ist da noch mein Großprojekt (was es ist, verrate ich aber hier noch nicht, darüber will ich nämlich noch in einem anderen Blogpost berichten), ein angefangener Cowl (ausnahmsweise mal etwas für mich selbst) und ein Shrug, den ich im Februar bei einem Workshop in Uschi’s Strickstube angefangen habe und den ich eigentlich auch bald mal fertig stricken könnte, damit ich ihn diesen Herbst/Winter endlich mal tragen kann. Abgesehen davon habe ich noch ein paar Geburtstags- und Weihnachtswünsche, die am besten auch noch dieses Jahr gestrickt werden müssten.
Und dann habe ich auch noch einige Stränge unverstrickte Dornröschen-Wolle hier liegen, die auch unbedingt gestrickt werden wollen. Für einen habe ich auch schon eine tolle Idee – nur fehlt mir wie für so vieles die Zeit.
Wie ihr seht: Hier wird es nie langweilig und es gibt immer genug Wolle und Strickprojekte.
Und was ist mit Büchern?
Natürlich lese ich auch fleißig neben dem ganzen Stricken. Allerdings habe ich wieder das Problem, dass mich keins der Bücher, die ich angefangen habe, so richtig fesselt. Habt ihr vielleicht einen guten Tipp für mich? Am liebsten eine tolle Liebesgeschichte oder nochmal einen richtig guten Thriller.
Jetzt wünsche ich euch allen noch einen schönen Sonntagabend mit ein paar ruhigen Minuten zum Stricken oder Lesen!
Eure Katrin